„Xanny“-Kult in München: Wie Xanax unter Jugendlichen zur gefährlichen Mode wird
„Xanny“-Kult in München: Wie Xanax unter Jugendlichen zur gefährlichen Mode wird
Xanax – von "Xanny" zum wachsenden Problem in Großstädten wie München
Xanax, in der Jugendsprache oft als "Xanny" bezeichnet, entwickelt sich zunehmend zu einem Problem in urbanen Zentren wie München. Das verschreibungspflichtige Medikament, wissenschaftlich als Alprazolam bekannt, wird immer häufiger von jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren missbräuchlich eingenommen. Sein Aufstieg in der Beliebtheitsskala hängt mit Musik, sozialen Trends und der gefährlichen Vorstellung zusammen, es steigere die Kreativität.
Die Präsenz des Mittels in der Jugendkultur wird durch prominente Künstler verstärkt. Billie Eilish thematisierte Xanny 2019 in ihrem Album "When We All Fall Asleep, Where Do We Go?" und löste damit eine breitere Debatte über Drogenkonsum unter Jugendlichen aus. Auch der Rapper Money Boy erwähnte das Medikament in seinen Texten – und trug so zu seiner Verharmlosung bei. Zwar haben sich bisher keine deutschen Künstler öffentlich mit Xanax in ihrer Musik auseinandergesetzt, doch der Einfluss internationaler Stars bleibt prägend.
Für viele junge Konsumenten gilt Xanax als Flucht vor Stress oder als Hilfsmittel, um mit Druck umzugehen. In Städten wie München ist es oft leichter erhältlich als Opioide oder Valium, was es zur ersten Wahl für Experimente macht. Doch die Risiken sind gravierend: Missbrauch kann zu Abhängigkeit, psychischen Erkrankungen und sozialen Funktionsstörungen führen – besonders in Kombination mit anderen Substanzen.
Die Vorstellung, Drogen beflügelten die Kreativität, ist nicht neu. Das verklärte Bild des leidenden Künstlers, der sich mit Rauschmitteln inspiriert, reicht bis in die Romantik zurück und hält sich bis heute. Künstler wie Bryan Lewis Saunders, bekannt für seine unter Drogeneinfluss entstandenen Selbstporträts, haben diesen Mythos weiter in der modernen Kultur verankert. Für manche Jugendliche wirkt Xanax daher wie ein vermeintlicher Kurzschluss zu künstlerischen Durchbrüchen – trotz aller Gefahren.
Der Trend hält an: Xanax verbreitet sich weiter unter Teenagern und jungen Erwachsenen, angetrieben durch Musik, Gruppenzwang und falsche Vorstellungen von Kreativität. Die leichte Verfügbarkeit in Ballungsräumen wirft Fragen nach den langfristigen Folgen auf. Gesundheitsexperten warnen, dass ohne Gegenmaßnahmen der Missbrauch zu tieferen Krisen in der psychischen Gesundheit und sozialen Stabilität der Jugend führen könnte.
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