Berlins Buchstabenmuseum schließt nach 20 Jahren seine Pforten – was **wird** aus den Neon-Schätzen?

Berlins Buchstabenmuseum schließt nach 20 Jahren seine Pforten – was **wird** aus den Neon-Schätzen?
Berlins Buchstabenmuseum schließt nach 20 Jahren seine Türen
Nach zwei Jahrzehnten, in denen es Neonleuchtreklamen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz bewahrt hat, wird das Berliner Buchstabenmuseum an diesem Montag für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Entscheidung folgt auf Jahre finanzieller Belastungen: Die Besucherzahlen haben sich seit der Pandemie geworden, und die steigenden Kosten machen den Betrieb unrentabel. Eines der ikonischsten Exponate, das Neon-Schild "Dekorativer Fisch", wird bereits demontiert und in die umfangreiche Sammlung des Museums überführt.
Das "Dekorative Fisch"-Schild erleuchtete einst vier Jahrzehnte lang ein Hochhaus am Frankfurter Tor in Friedrichshain. Anfang der 1980er Jahre entstanden, erhielt es um 1999 ein zweites Leben, als ein Replikat angefertigt wurde. Nun wird das Original sorgfältig abgebaut und als Teil der rund 3.500 Neonbuchstaben des Museums eingelagert.
Das Museum selbst befindet sich im S-Bahn-Bogen 424 in der Nähe des Bahnhofs Bellevue in Mitte. Obwohl es diese Woche für Besucher schließt, bleibt die Sammlung bis Ende des Jahres vor Ort. Gründerin und Leiterin Barbara Dechant war über Jahre die Hauptfinanziererin, unterstützt von einem Verein mit 120 Mitgliedern. Doch selbst ihr Engagement konnte den Rückgang der Besucherzahlen und die explodierenden Energiekosten nicht ausgleichen.
Dechant und ihr Team suchen nun nach einer langfristigen Lösung. Priorität hat die Sicherung eines Lagerdepots sowie einer neuen Institution, die die Sammlung übernehmen könnte. Ziel ist es, die Buchstaben – ob in Teil- oder Komplettausstellungen – weiterhin zugänglich zu halten. Ohne ein festes Domizil bleibt die Zukunft dieser historischen Schilder, die einst Läden, Bahnhöfe und öffentliche Gebäude zierten, jedoch ungewiss.
Die Schließung markiert das Ende einer Ära für das Buchstabenmuseum, doch die Bemühungen um den Erhalt der Sammlung gehen weiter. Dechants Team lotet Partnerschaften und neue Räumlichkeiten aus, um sicherzustellen, dass die Neonbuchstaben geschützt bleiben und weiterhin ausgestellt werden können. Bis dahin warten der "Dekorative Fisch" und Tausende weitere Schilder im Depot – ihr nächstes Kapitel noch ungeschrieben.

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