Gottesdienst im Bierzelt: Wie Schausteller auf dem Oktoberfest beten

Gottesdienst im Bierzelt: Wie Schausteller auf dem Oktoberfest beten
Teaser: Sascha Ellinghaus ist Seelsorger für Schausteller in Deutschland und reist von einem Volksfest zum nächsten. Eine Tour über das Münchner Oktoberfest.
Jedes Jahr versammelt sich die Wiesn-Kirchengemeinde zu einem besonderen Gottesdienst während des Oktoberfests. Im Marstall-Zelt abgehalten, bietet die Veranstaltung einen ruhigen Moment inmitten des sonstigen Festtrubels. Nur eine Handvoll Männer nimmt am Trinken teil – sie nippen Wein aus einem goldenen Kelch.
Der Gottesdienst findet in der ersten Woche des Oktoberfests statt und bildet einen seltenen Kontrast zu den bierlastigen Feierlichkeiten. Die Teilnehmer singen Kirchenlieder und beten gemeinsam, angeführt von einem der Anwesenden. Die Zusammenkunft spiegelt das Leben eines Dorfes ohne zentralen Platz oder eine feste Kirche wider.
Seelsorger Sascha Ellinghaus, der Schausteller und Jahrmarktarbeiter begleitet, leitet die Zeremonie. Seine Rolle unterstreicht die Anpassungsfähigkeit der Gemeinschaft, die den Glauben in ein ungewöhnliches Umfeld trägt. Der goldene Kelch, der unter nur sechs Männern weitergereicht wird, verleiht dem Anlass eine traditionelle Note.
Diese jährliche Veranstaltung gewährt Einblicke in die Bräuche einer eng verbundenen Gruppe. Sie verbindet religiöse Praxis mit dem lebhaften Geist des Oktoberfests. Für die Beteiligten bleibt der Gottesdienst ein bedeutender Teil der Eröffnungstage des Festes.

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