Landtagswahl in Baden-Württemberg: Sachliche Debatte mit klaren Unterschieden und überraschenden Einigkeiten

Landtagswahl in Baden-Württemberg: Sachliche Debatte mit klaren Unterschieden und überraschenden Einigkeiten
Erste TV-Debatte zur Landtagswahl in Baden-Württemberg: Sachlich, aber mit klaren Positionen
Die erste im Fernsehen übertragene Debatte vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg brachte fünf Spitzenkandidaten und eine Vertreterin der Linken zusammen. Der Grüne Cem Özdemir und der CDU-Kandidat Manuel Hagel zeigten sich einig darin, Bildung und Sicherheit vor Kürzungen zu schützen – insgesamt blieb die Diskussion jedoch largely höflich und zurückhaltend.
Özdemir, der in den Direktstimmen mit 27 Prozentpunkten vor Hagel liegt, betonte, die Wahl stehe für Persönlichkeiten und Ideen, nicht für Parteigrenzen. Um seine Strahlkraft zu erhöhen, veröffentlichte er kürzlich eine politische Biografie und war in einem Podcast zu Gast. Die Debatte selbst war jedoch von wenig Kontroversen geprägt – vermutlich eine Folge der amtierenden schwarz-grünen Koalition.
Eine live angezeigte Wortwolke während der Sendung zeigte die Namen "Hagel" und "Cem" gleich groß, daneben Themen wie "Abschaffung des Verbrenner-Aus" oder "AfD-Verbot". Markus Frohnmaier (AfD) behauptete, seine Partei setze sich für gezielte Fachkräfteeinwanderung ein – eine Aussage, die aufgrund des Debattenformats unwidersprochen blieb. Andreas Stoch (SPD) scherzte derweil, Özdemir habe sich gewundert, warum sein Name neben "CDU" auftauche.
Veranstaltet von der BWIHK, konzentrierte sich die Runde auf Bürokratieabbau, Energiesicherheit und Fachkräftemangel – nicht jedoch auf Stellenstreichungen in der Automobilbranche. Die Linke sowie das Bündnis Sahra Wagenknecht, die im nächsten Landtag vertreten sein könnten, wurden bei den ersten 24 Wahlveranstaltungen nicht berücksichtigt.
Die Debatte markierte den Auftakt zum Wahlkampf, in dem Özdemir und Hagel ihre Standpunkte präsentierten und in einigen Punkten übereinstimmten. Trotz fehlender scharfer Auseinandersetzungen rückte sie zentrale Themen in den Fokus und bot den Kandidaten eine Bühne. Wie Özdemir anmerkte, könnte der Wahlausgang tatsächlich von persönlicher Ausstrahlung und innovativen Konzepten abhängen.

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