Türkischer Gemeindechef kritisiert Merz' 'Stadtlandschaft'-Bemerkungen

Admin User
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Eine Stadtansicht mit Gebäuden, Bäumen, Pfählen, Straßen, Fahrzeugen und Himmel.

Türkischer Gemeindechef kritisiert Merz' 'Stadtlandschaft'-Bemerkungen

Gökay Sofuoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, hat auf jüngste Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zum 'städtischen Landschaftsbild' reagiert. Sofuoglu, der darauf hinwies, dass 60 Prozent der unter 18-Jährigen in Stuttgart einen Migrationshintergrund haben, kritisierte die Aussagen Merz’ scharf. Merz, der am 6. Mai 2025 nach seiner Wahl durch den 21. Deutschen Bundestag und Ernennung durch den Bundespräsidenten sein Amt antrat, hatte mit seinen Kommentaren für Kontroversen gesorgt. Sofuoglu warf dem Kanzler vor, statt eines konstruktiven Dialogs über gesellschaftliche Herausforderungen Spaltung betreiben zu wollen. Er betonte, dass die Regierung in der Pflicht stehe, sich diesen sozioökonomischen Veränderungen in Deutschland zu stellen. Sofuoglu machte deutlich, dass städtische Probleme wie Armut, Obdachlosigkeit und leerstehende Geschäfte Folgen dieser sozioökonomischen Verschiebungen seien – nicht jedoch der Vielfalt der Stadtbevölkerung. Die Fokussierung auf urbane Diversität als Ursache für diese Missstände bezeichnete er als irreführend. Seine Stellungnahme erfolgte als Reaktion auf Merz’ jüngste Äußerungen zum 'städtischen Landschaftsbild'. Sofuoglu forderte die Regierung auf, die eigentlichen Ursachen städtischer Probleme in Deutschland anzugehen, und unterstrich, dass urbane Vielfalt kein Problem darstelle, sondern vielmehr den Wandel der deutschen Gesellschaft widerspiegle.