Neues Pflegeheim-Bewertungssystem: Mehr Transparenz für Angehörige und Pflegebedürftige
Neues Pflegeheim-Bewertungssystem: Mehr Transparenz für Angehörige und Pflegebedürftige
Deutschlands System zur Bewertung von Pflegeheimen wurde grundlegend reformiert. Die alte Notengebung wurde durch ein neues, indikatorbasiertes Prüfverfahren ersetzt, das objektivere, transparente und standardisierte Bewertungen der Pflegequalität und Verantwortung ermöglichen soll.
Die Suche nach einem passenden Pflegeheim beschränkt sich heute nicht mehr nur auf Verfügbarkeit und Kosten. Das einheitliche Bewertungssystem, das als Reaktion auf Kritik an mangelnder Transparenz und Vergleichbarkeit eingeführt wurde, bietet eine zuverlässigere Entscheidungsgrundlage. Dennoch gibt es noch Verbesserungspotenzial, insbesondere bei der Verständlichkeit und der Offenlegung struktureller Aspekte.
Das neue Bewertungssystem kombiniert externe und interne Qualitätsprüfungen. Bei den externen Kontrollen werden neun zufällig ausgewählte Bewohnerinnen und Bewohner befragt und untersucht, wobei der Fokus auf Pflegeaspekten wie Körperpflege und Ernährung liegt. Die internen Prüfungen stützen sich auf bundesweit einheitliche Indikatoren für die gesamte Bewohnerschaft, etwa Mobilität oder Dekubitus. Die Prüfberichte sind öffentlich einsehbar, unter anderem über den AOK-Pflegenavigator und den vdek-Pflegeführer, und helfen potenziellen Heimbewohnern und ihren Angehörigen, die Pflegequalität besser einzuschätzen.
Angesichts von fast 5,7 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland – davon leben 14,1 Prozent in Heimen – kommt dem neuen Bewertungssystem eine zentrale Bedeutung zu. Bei der Wahl eines Pflegeheims sollten persönliche Besuche, die Kontaktaufnahme mit dem Heimbeirat und die Konsultation seriöser Quellen eine Rolle spielen. Zwar ist das neue Prüfverfahren nicht perfekt, doch es zielt darauf ab, objektivere und transparentere Informationen bereitzustellen – und Familien so eine fundiertere Entscheidung zu ermöglichen.
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